Was macht ein Pfarrer den ganzen Tag?

Die Arbeitszeiten und Aufgaben sind nicht jeden Tag gleich, nicht jede Woche und nicht jeden Monat. Arbeit am Abend gehört dazu. Und am Wochenende. Dafür habe ich am Montag frei. – Aber… was mache ich? Hier eine unvollständige Liste:

Sonntagsgottesdienst schreiben, Beerdigungen schreiben, Hochzeiten schreiben, Taufen schreiben, die Lieder zu den Gottesdiensten auswählen, Gottesdienste halten, Untericht für die Konfirmanden vorbereiten, Untericht geben.

Sitzungen mit den anderen Pfarrerinnen und Pfarrern. (In der Kirchgemeinde Bremgarten-Mutschellen sind wir zu Fünft.) Sitzungen mit allen Ordinierten. (In der Aargauer Kirche sind das auch die Diakone. Also 5 Pfarrpersonen, 2 Diakoninnen und 2 Diakone.) Sitzungen der Kirchenpflege. Sitzungen der Kommissionen, deren Mitglied ich bin. (Finanzkommission und die Kommission für Kinder, Jugend und Familien.)
Sitzungen mit katholischen Priestern oder Gemeindeleiterinnen für ökumenische Gottesdienste. Aller Arten Sitzungen, Treffen und Gespräche, um Anlässe vorzubereiten: zB den Stand an der Frühjahrsmesse MEGA14, oder die Konf-Rallye, oder das Chile-Fäscht.

Vorbereitung meiner Beiträge an alle möglichen Anlässe. In Wort, Bild, oder Film.
(zB ein Vortrag am Seniorennachmittag über meine 2 Monate in Beirut)

Absprachen mit dem Sekretariat, Telefone mit Eltern von Reli-Schülern oder Konfirmanden, E-Mails an Eltern, Besuche vereinbaren bei Senioren, Jubilaren ab 80, Trauernden, Kranken, Witwern, und… mit Gemeindegliedern, die gerne über Gott und die Welt reden. Brieflein an Geburtstagskinder, Trauergespräche, Notfallgespräche.

E-Mails an Eltern von Konfirmanden, die Untericht verpasst haben, oder die Fragen haben. E-Mails an Brautpaare. Gespräch bei Brautpaaren, Gespräch mit Taufeltern.

Rekognoszieren für Taufgottesdienst an der Reuss, Treffen zum Mittagessen mit Freiwilligen aus der Gemeinde, alleinstehende Senioren, Gottesdienst im Altersheim, mit Kaffeerunde danach (sehr wichtig), Spitalbesuche (in dieser Gemeinde für mich selten), Adventsspaziergang

Besuch des Dekanatskapitels (alle Ordinierten, Pfarrpersonen und Diakone des Dekanates, d.h. des Bezirkes Lenzburg), mehrmals pro Jahr ein Morgen oder ein Nachmittag. Besuch des Pfarrkapitels. Versammlung möglichst aller Pfarrpersonen der Aargauer Kirche. 2x pro Jahr ein Morgen.

… to be continued …

2 Kommentare
  1. Hanspeter Gehrig
    Hanspeter Gehrig sagte:

    ich bin Katholisch und habe sicher andere Vorstellungen über einen Pfarrer aber ich bin schockiert das Beten nicht zu ihrem Beruf gehört

    Antworten
    • christianscharpf
      christianscharpf sagte:

      Guten Tag Herr Gehrig

      Danke für Ihren Hinweis. Tatsächlich habe ich das Gebet nicht aufgezählt.
      Selbstverständlich bete ich im Gottesdienst. Auf Wunsch bete ich auch bei einem Besuch mit Jemandem.
      Es braucht aber Vertrauen. Und ich will niemandem das Gebet aufdrängen.
      Das private Gebet, oder ein Gebet mit einem alten Freund wollte ich nicht bei meiner Arbeit aufzählen, dafür möchte ich nicht bezahlt werden.

      Alles Gute für 2022

      Antworten

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