Wie begegnest du Menschen, die eine nahestehende Person sehr früh verloren haben und verzweifelt nach einer Erklärung suchen (z.B. Eltern, die ihr kleines Kind zu Grabe tragen)?

Ich versuche, genau hinzuhören, welche von all diesen Gedanken auf diesen Seiten für sie wohl die richtigen wären. Eltern, die ein Kind verloren haben, muss man begleiten, damit sie nicht auch noch einander verlieren. Ihre Beziehung ist gefährdet. Trauer kann unterschiedlich verlaufen, was in der Beziehung schwere Risse verursachen kann. Ich kann ihnen den Schmerz nicht abnehmen. Ich kann nur versuchen, mit ihnen die Kraftreserven zu finden, die bereits in ihnen vorhanden sind. Ich kann versuchen, das Verständnis für die Prozesse in ihnen zu wecken. Ich darf die Erklärung nicht vorschreiben.

Alle Fragen und Antworten aus einem Interview mit mir im Buch:
Sandy Taikyu Kuhn Shimu: „Im Angesicht des Todes – und jetzt?“, S. 148-158.
© 2012 Schirner Verlag, Darmstadt
Erhältlich im Buchhandel und im Webshop des Verlags.

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